20. Usedomer Musikfestival

04 / 09 / 2013
Sonderkonzert mit Kurt Masur läutet 20. Usedomer Musikfestival ein
Sonderkonzert mit Kurt Masur läutet 20. Usedomer Musikfestival ein

Sonderkonzert mit Kurt Masur läutet 20. Usedomer Musikfestival ein

Insel Usedom (dp). Kurt Masur ist Stargast des 20. Usedomer Musikfestivals, das vom 21. September bis 12. Oktober zu zahlreichen Konzerten auf die Insel lädt. Gut eine Woche vor dem offiziellen Start erklingt am 13. September um 20.00 Uhr unter seinem Dirigat im Kraftwerk des Historisch-Technischen Museums Peenemünde die Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ von Anton Bruckner und Ouvertüren Richard Wagners.

Das Programm schlägt eine Brücke zwischen den reizvollen Landschaften der Insel Usedom und ihren geschichtsträchtigen Orten. Anton Bruckners Sinfonie Nr. 4 gilt als Liebeserklärung an den Wald als einem Ort von Besinnung und Zuflucht. Kurt Masur ist es ein besonderes Anliegen, diese Musik im Jubiläumsjahr des Usedomer Musikfestivals aufzuführen: „Mich beeindrucken immer wieder Bäume, Wälder und Landschaften der Insel Usedom. Man merkt, dass sich die Menschen hier ihr Leben verschönern wollen und das Usedomer Musikfestival ist ein Teil davon.“

Die Aufführung bildet den Auftakt für die Peenemünder Konzerte im Jubiläumsjahr des Usedomer Musikfestivals. Am 21. September folgt die Eröffnung der Reihe und des Festivals durch Kristjan Järvi und das Baltic Youth Philharmonic mit dem estnischen Fagottisten Martin Kuuskmann. Am 24. September gastiert die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi in Peenemünde.

Den Abschluss des Usedomer Musikfestivals und der Saison im Musikland Mecklenburg-Vorpommern bildet ein Konzert mit dem Dirigenten Neeme Järvi, der Flötistin Maarika Järvi, dem Oboisten Kalev Kuljus und dem NDR Sinfonieorchester. Die estnische Dirigentendynastie gastiert neben vielen anderen hochkarätigen Künstlern zum Länderschwerpunkt „Estland“ beim Usedomer Musikfestival. Damit erlebt das Publikum erstmals gleich vier Konzerte in Peenemünde.

Nur wenige hundert Meter von der Brandung des Meeres entfernt erzeugen die von Usedomer Musikfestival und Norddeutschem Rundfunk ins Leben gerufenen Peenemünder Konzerte Energie für eine besondere Mission: Wo früher Raketen entwickelt und getestet wurden, tost nun der Applaus. Im Dritten Reich wurde in den damaligen Versuchsanstalten des Heeres und der Luftwaffe Peenemünde an der Entwicklung von „Geheimwaffen“ gearbeitet – darunter das Aggregat 4 („V2“), die erste Großrakete der Welt.

Sie brachte den Tod für viele tausend Menschen, und mit ihr gelang der erste erfolgreiche Start in den Weltraum. Die Ambivalenz der Entwicklung und Nutzung modernster Technik wird hier wie an kaum einem anderen Ort deutlich. Heute ist Peenemünde mit dem Museum im Kraftwerk, Kulturveranstaltungen, Sonderausstellungen, Projekttagen, Workshops und Sommercamps ein Ort internationaler Begegnung und Friedenspädagogik.

Die Peenemünder Konzerte spüren den großen Menschheitsthemen von Krieg und Frieden, Freiheit, Liebe und Leben nach. Die Reihe begann am 28. September 2002: Unter der Leitung von Mstislaw Rostropowitsch und mit über 250 beteiligten Musikern erklang Benjamin Brittens „War Requiem“ in der Turbinenhalle des früheren Kraftwerks.

Informationen und Karten zu weiteren Konzerten des Usedomer Musikfestivals sowie Kartenbuchungen unter 038378 34647 oder www.usedomer-musikfestival.de