Kostenlose Ferienquartiere für Hochwasseropfer

16 / 12 / 2013
Kostenlose Ferienquartiere für Hochwasseropfer
Kostenlose Ferienquartiere für Hochwasseropfer

UTG übernimmt Vermittlung kostenloser Ferienquartiere für Hochwasser-Geschädigte

Insel Usedom (dp). Die Insel Usedom will den Geschädigten des Hochwassers am Flüsschen Mulde etwas Gutes tun. Im Juni wurde die sächsische Stadt Grimma von der zweiten „Jahrhundertflut“ innerhalb von elf Jahren heimgesucht.

Die Ahlbecker Ferienvermieterin Brigitte Will hatte daraufhin drei Wohnungen für Betroffene und Katastrophenhelfer kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie wollte mit dieser guten Tat nicht alleine stehen und rief dazu auf: „Jetzt sind alle zur Ruhe gekommen. Wollen wir die Aktion nicht noch einmal auflegen?“

Sie suchte das Gespräch mit UTG-Geschäftsführerin Dörthe Hausmann und hatte Erfolg. Denn die Usedom Tourismus GmbH (UTG) wird die Koordination für die Vermittlung der kostenlosen Ferienquartiere für Flutopfer und Helfer übernehmen.

 

Ab sofort können Vermieter von Ferienzimmern, Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels bis einschließlich 23. Dezember Ferienquartiere unter der Tel. Nr. 038378/477112 an die UTG melden, die sie unentgeltlich für diesen Zweck bereitstellen möchten.

Vermieter sollten ihr konkrete Angaben zu den Wohneinheiten (Anzahl, Größe, max. Personenzahl, Aufenthaltsdauer) machen und den Zeitraum angeben, in dem sie diese zur Verfügung stellen. In Grimma wird der stellvertretende Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr, Daniel Klemm, dafür sorgen, dass die am stärksten vom Hochwasser betroffenen Grimmaer in den Genuss des Usedomer Angebots kommen.

Ein halbes Jahr nach der Katastrophe sind in Grimma zwar die äußerlich sichtbaren Spuren des Hochwassers beseitigt, doch „wenn man in die Häuser kommt, ist alles ganz nackig“, berichtet der Feuerwehrmann Mirko Klaus. Ihn stimmt traurig, dass die Innenstadt „tot“ sei. „Die Geschäfte stehen leer. Viele mussten noch ihre Kredite von 2002 abbezahlen“, erzählt der 29-Jährige.

Was die Leute nun bräuchten sei Geld. Viele warteten noch immer auf die Entschädigung durch die Sächsische Aufbaubank, weiß der Feuerwehrmann aus Grimma. „Jetzt steht Weihnachten vor der Tür und alles ist noch im Rohbau“, macht er deutlich. Die Betroffenen müssten alle Sanierungsarbeiten erst mal aus eigener Tasche vorfinanzieren. Zudem ist es nach den vielen Schäden schwer, Handwerksbetriebe für die notwendigen Reparaturarbeiten zu bekommen.

Durch die geschenkten Ferien auf Usedom haben nun die finanziell stark belasteten Hochwassergeschädigten die Möglichkeit, einmal raus zu kommen und für kurze Zeit Kraft zu tanken, die noch immer gebraucht wird.