„Gosch“ in Binz schmeckt einigen Rüganern nicht
Hunderte Aufkleber im Ostseebad Binz hetzen gegen die Nobelinsel Sylt in der Nordsee. Auslöser der Aktion ist offenbar die Werbung eines Edel-Fischimbisses in prominenter Lage.
Rügen (OZ) - In Rügens größtem Ostseebad Binz schießen Touristiker mit provokanten Aufklebern gegen die „Konkurrenz-Insel“ Sylt. Seit dieser Woche kursieren im Ort Hunderte Sticker mit der Kampf-Parole „Rügen scheißt auf Sylt“. Die umstrittenen Schriftzüge prangen an Laternen und Kneipen.
Grund für die Aktion ist offenbar ein Werbeschild des Edel-Fischimbisses „Gosch“ an der im Sommer eröffneten Filiale direkt vor der Binzer Seebrücke.
Nach OZ-Informationen haben Binzer Gastronomen die Aufkleber in einer Auflage von über 500 Stück hergestellt.
„Eine peinliche Aktion“, findet der Binzer Gewerbevereinschef Moritz Lau-Engehausen. „Das ist unwürdig, das haben wir nicht nötig“, sagt der Hotelier. Er halte das Gosch-Schild zwar auch für unglücklich: „Doch das müssen wir als weltoffenes Seebad aushalten. Wettbewerb belebt das Geschäft.
An einem Werbeschild wie Hermes-Paris stört sich in Berlin doch auch niemand.“ Landrätin Kerstin Kassner (Linke) findet die Aufkleber ebenfalls unglücklich: „Man hätte doch einen netten, niveauvollen Spruch wählen können, doch das sorgt nur für böses Blut“, sagt Rügens Verwaltungschefin. Auch Thomas Liske, Binzer Chef des „Gosch“-Restaurants, ist über die Aufkleber schwer verärgert.
Quelle: Ostseezeitung
Quelle Bild: © Housi / PIXELIO