Rossini im Ostseebad Heringsdorf auf Usedom

23 / 05 / 2012
Patrick Noack verwöhnt im „Rossini“ mit kulinarischen Kompositionen
Patrick Noack verwöhnt im „Rossini“ mit kulinarischen Kompositionen

Patrick Noack verwöhnt im „Rossini“ mit kulinarischen Kompositionen

Insel Usedom (dp). „Canelloni, gefüllt mit Gänseleber, Trüffel und San Daniele, das Ganze unter einer Tomaten-Parmesan-Kruste und mit einem Rucola-Salat“. Diese feine Speise soll das Lieblingsgericht des Komponisten Gioachino Antonio Rossini gewesen sein, der als Lebemann und Gourmet galt, zahlreiche Kochbücher veröffentlichte und nicht zuletzt Namenspatron für unzählige „Rossini“-Restaurants ist.

Reisen mal anders: Gourmet-Tripp nach Usedom. Das „Rossini“ im Ostseebad Heringsdorf auf Usedom trägt den Namen zu Recht. Denn es ist ein Spitzenrestaurant im Fünf-Sterne-Hotel Oasis, einem kleinen, feinen Haus im Jugendstil, direkt an der Heringsdorfer Promenade gelegen. Das Oasis wird seit sieben Jahren von Carmen Hannemann und Hendrik Kralle geführt. Kralle war bis dahin als Dirigent in Dresden tätig und gab Gastspiele rund um den Globus. Ihm ist es zu verdanken, dass klassische Musik im prachtvollen Foyer und im Restaurant allgegenwärtig ist.

Neben Schumann und Chopin gehört vor allem die Musik Rossinis zu den Favoriten von Hendrik Kralle, deren Klaviermusik leise durch das Oasis strömt. Mit Rossini teilt der 59-Jährige auch die Liebe zu erlesenen kulinarischen Kompositionen. Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass immer ein „Rossini-Menü“ auf der exklusiven Speisekarte steht wie derzeit auch Rossinis geliebte Gänseleber-Trüffel-Canelloni.

Für die gute Küche im Oasis ist seit sieben Jahren der in Weißwasser geborene Patrick Noack verantwortlich. Ihn hatten Hannemann und Kralle bei der Übernahme der Jugendstilvilla im Jahr 2005 von der Mitropa in Dresden losgeeist, wo er als Küchenchef in der Altmarkt-Galerie tätig war. Auf Usedom erhielt er die Chance, „auf höherem Niveau zu kochen“, wie Noack seinen Wechsel an die Ostsee selbst beschreibt.

Immerhin hat der 37-Jährige schon im vielen gehobenen Restaurants gearbeitet. Seine Stationen führten ihn vom Lehrbetrieb im österreichischen Schruns unter anderem über Garmisch, Sylt, Neuseeland und Tirol nach Dresden, wo er als stellvertretender Küchenchef im Restaurant „Alter Meister“ zum Newcomer des Jahres gekürt wurde.

In vielen dieser Restaurants, in denen er seit 1993 gearbeitet hat, wurde die leichte, mediterrane Küche gepflegt. Diese prägt natürlich auch das „Rossini“ in Heringsdorf, wo sich stets ein Fisch-, ein Fleisch- und ein vegetarisches Menü auf der Karte finden. Neben dem Rossini-Menü ist insbesondere das Hummer-Menü eine geschätzte Exklusivität des Hauses.

Patrick Noack versteht sich als Teamworker, denn auch seine Mitarbeiter dürfen ihre Ideen bei der Entwicklung neuer Menüs einbringen. Und: „Man kann immer nur so gut sein, wie sein Team“, sagt der Küchenchef über seine drei Kollegen am Herd, darunter ein Auszubildender. Das „Rossini“ ist auf Usedom ein Geheimtipp, denn das Restaurant ist in keinem Gourmetführer vertreten. Dennoch spricht sich die Qualität herum und so kann sich Noack neben den Hausgästen auch über viele externe Gäste freuen.

Diese werden mitunter überrascht von außergewöhnlichen Gerichten. So serviert Noack zur Abwechslung gerne mal eine Papilotte, gefüllt mit Fenchel in Safransauce, Zuckerschoten, Seeteufelfilet, frischen Kräutern und einer Garnele als Krönung. Diese Zutaten werden in einem Beutel aus Backpapier gegart und verströmen beim Öffnen auf dem Teller ein unwahrscheinlich intensives Aroma. Gioachino Rossini hätte seine helle Freude daran gehabt.