Musikalisches Feuerwerk lockte zum Seebrücken-Jubiläum

21 / 06 / 2015
Musikalisches Feuerwerk lockte zum Seebrücken-Jubiläum
Musikalisches Feuerwerk lockte zum Seebrücken-Jubiläum

Seebad Heringsdorf (dp). Die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Geburtstag der Heringsdorfer Seebrücke fanden am Samstagabend ihren Höhepunkt. Ein musikuntermaltes viertelstündiges Feuerwerk begeisterte Tausende Besucher am Strand rund um den Jubilar, der das Motto „Seebrücke in Flammen“ zum Glück nicht wörtlich genommen hat.

So blieb dem Geburtstagskind das Schicksal seines Vorgängers erspart, der 1958 ein Opfer der Flammen wurde – allerdings nicht aufgrund eines Feuerwerkes. Feuer und Flamme waren auch vier junge Damen aus Ahlbeck, Korswandt und Ulrichshorst, die vor allem wegen Sven van Thom zum Fest vor der Seebrücke kamen, der am Kugelbrunnen die Zeit bis zum Feuerwerk mit skurrilen, melancholischen und sarkastischen Liedern überbrückte.

Cindy Grewe aus Ulrichshorst fand den Auftritt des Berliners „phantomisierend“. Der eigentliche Anlass, das Jubiläumsfest war für sie und ihre Freundinnen Fanny, Kristin und Stephanie nur nebensächlich. Dennoch räumte die Erzieherin ein, dass die Seebrücke „schon ein Anlaufpunkt“ ist, wenn man nach Heringsdorf fährt. Übereinstimmend sind die Vier der Meinung, dass die Seebrücke vor allem ein Einkaufsparadies für die Urlauber ist. „Wir fahren dazu eher nach Berlin“, sagt dazu mit einem Augenzwinkern Kristin Gentz.

Bevor ihr Star des Abends auftrat, lauschten die Freundinnen in der ersten Reihe dem Big-Band-Sound der „Groovties“. Die 18 Musiker aus Greifswald sorgten für gute Laune mit bekannten Klängen rund um den Kugelbrunnen. Hier sowie an zwei Spots links und rechts der Seebrücke unterhielten über den Tag verteilt vier Straßenmusiker und Singer/Songwriter das Publikum.

Bereits am Morgen war auf dem Seesteg Benjamin Austen mit drei Kollegen eifrig zugange, um das Feuerwerk auf der Brücke zu installieren. „Wir haben eine knappe Tonne Feuerwerk dabei“, berichtete der Holsteiner, während er die Leitungen zu den einzelnen Raketen verlegte. Zum reichhaltigen Pyro-Sortiment zählte er Leuchtkugeln mit Schweif, Kugelbomben, Wasserbatterien, Singleshots, Bengalen und Römische Lichter. Das alles wurde um 23 Uhr computergesteuert und mit epischer Musik untermalt in den Nachthimmel geschossen.

Das Jubiläum sollte aber nicht ohne einen offiziellen Empfang über die Bühne gehen. Der geschäftsführende Gesellschafter der Seebrücke, Friedrich Münzel, und Hans-Jürgen Merkle, damals Bürgermeister der Gemeinde Heringsdorf, hatten um die Mittagszeit Gäste eingeladen, die vor zwanzig Jahren am Bau der ersten und nach wie vor einzigen privatfinanzierten Seebrücke Deutschlands beteiligt waren.

Merkle sprach Friedrich Münzel seinen Dank aus, der damals mit großem Vertrauen in den Standort auf Usedom investiert habe. Er erinnerte sich noch gut an die knappe Entscheidung in der Gemeindevertretung für den Bau, an die Grundsteinlegung am 27. Mai 1994 und die Eröffnung an Pfingsten 1995. „Es war die größte Baumaßnahme vom Investitionsvolumen her“, so Merkle. Die Seebrücke hatte damals rund 30 Mio. DM gekostet. Bereits im Herbst des Eröffnungsjahres hatte der Steg seine erste ernste Bewährungsprobe zu bestehen. Das „Jahrhunderthochwasser“ hatte der Neubau unbeschadet überstanden, vielleicht auch deshalb, weil die Heringsdorfer Seebrücke 1 Meter höhe ist als andere ihrer Art.