Kunstausstellung im Heringsdorfer Kunstpavillon

02 / 08 / 2016
Unterwegs in Sachen Kunst und Politik
Unterwegs in Sachen Kunst und Politik

Arbeiten von Klaus Staeck und Kirsten Klöckner

Seebad Heringsdorf (dp). Am Donnerstag, den 4. August, um 17.00 Uhr, eröffnet der Usedomer Kunstverein e.V. eine überaus spannende Ausstellung im Heringsdorfer Kunstpavillon. Gezeigt wird Plakatkunst von Klaus Staeck (Heidelberg) und Multiples von Kirsten Klöckner (Berlin). „Unterwegs in Sachen Kunst und Politik“, so überschreibt Klaus Staeck seine Homepage und das trifft den Kern seines Schaffens so ziemlich am Besten.

Denn der Jurist, der in Bitterfeld aufwuchs und nach dem Abitur 1956 nach Heidelberg umsiedelte, ist viel unterwegs, „um Lust auf Kunst und Demokratie zu machen“, wie er im Vorfeld der Heringsdorfer Ausstellung sagte. Klaus Staeck kam als Autodidakt zur Kunst und begann Anfang der 70er Jahre mit satirischen Plakaten und Postkarten, die sich hauptsächlich gegen die CDU/CSU-Politik richteten. Bereits Mitte der 60er-Jahre gründete er einen Verlag, der Auflagenobjekte, so genannte Multiple, herausgab. Aus der damaligen „Edition Tangente“ wurde der heutige Verlag „Edition Staeck“. Zu den Künstlern, mit denen der Heidelberger zusammenarbeitete, zählten und zählen Joseph Beuys, Panamarenko, Daniel Spoerri und viele andere.

„Ich zeige einen Querschnitt vom ersten Plakat bis heute“, so Staeck, der rund 50 Plakate im Kunstpavillon aufhängen wird. Der 76-Jährige war von 2006 bis 2015 Präsident der Akademie der Künste. Heute ist er deren Ehrenpräsident. Als solcher engagiert er sich im Projekt „Kunstwelten“, im Rahmen dessen Mitglieder der Akademie Schulen besuchen, um in Workshops mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam künstlerisch zu arbeiten. Klaus Staeck selbst hat seinen Heimatlandkreis Anhalt-Bitterfeld und den Landkreis Vorpommern-Greifswald „ein bisschen zum Schwerpunkt erklärt“. Die Akademie der Künste arbeitet hier unter anderem mit dem Demokratieladen Anklam zusammen.

Für Staeck passen seine politischen Plakate und die Arbeiten von Kirsten Klöckner bestens zusammen. Wie er arbeitet auch sie zeitkritisch und mit dem Anspruch, dass Kunst für alle da ist. Die in Braunschweig geborene Künstlerin studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Münster bei Reiner Ruthenbeck. Sie wird 15 Objekte mitbringen, unter anderem einen Hammer aus Plexiglas, einen Rezessionskeks oder einen Komplimentspiegel. Sie alle sind Multiple, also Kunstobjekte, die wie bei einer Druckgrafik, in größerer Serie produziert und vom Künstler als Multiple autorisiert werden. Deshalb trifft es den Nagel auf den Kopf, wenn Kirsten Klöckner sagt: „Jedes Multiple ist ein Original, das man mit anderen Leuten teilt: Kunst für alle.“

Die Einführung in die Ausstellung wird Klaus Staeck persönlich vornehmen. Musikalisch wird die Vernissage von der Pianistin Elisa Bartoszewski begleitet. Zu sehen sind die Arbeiten von Klaus Staeck und Kirsten Klöckner bis zum 11. September 2016, immer mittwochs bis sonntags von 15.00 – 18.00 Uhr im Kunstpavillon an der Heringsdorfer Promenade.