Eleonore Kaufmann feiert 20 Jahre „Haus Frohsinn“
Seebad Ahlbeck (dp). 1994 eröffnete die Ahlbecker Gastronomin Eleonore Kaufmann ihr „Haus Frohsinn“ in der Kaiserstraße. Jetzt, zwanzig Jahre später, kann sie zufrieden zurückblicken. Das tat sie am Freitagabend nicht alleine sondern mit rund siebzig geladenen Gästen. Darunter waren neben Angehörigen, Freunden, Nachbarn und Geschäftspartnern auch die Handwerker, die vor zwei Jahrzehnten das Restaurant und die angeschlossene Pension hergerichtet hatten.
Eleonore Kaufmann, die aus einer Gastronomenfamilie stammt und deren drei Geschwister ebenfalls in dieser Branche tätig sind, kann sich noch gut an die Anfänge im Jahr 1993 erinnern. „Ich hatte damals in der Strandterrasse gearbeitet. Da kamen Gäste aus der Schweiz auf mich zu und fragten nach einem Immobilienmakler, da sie hier ein Objekt verkaufen wollten“, erzählt die Unternehmerin. Es stellte sich heraus, dass die Schweizer das „Haus Frohsinn“ nach der Wende zurückübertragen bekamen. Ihre Familie hatte es in der Aktion Rose enteignet bekommen.
„Ich hatte mir das Haus am nächsten Tag angeschaut“, erinnert sich Eleonore Kaufmann. Da sie mit ihrem damaligen Mann als erste eine private Gastronomie nach der Wende betrieb, rannte sie bei ihrer Bank offene Türen ein. Eine Million D-Mark investierten sie damals in den Kauf und Umbau. „Es sollte alles so sein. Nichts geschieht ohne Grund“, denkt sie dankbar an die Begegnung mit den Schweizern zurück.
Über 1.000 Quadratmeter Nutzfläche hat das Objekt, in dem neben dem Restaurant eine Pension mit sieben Zimmern Raum findet. Seit der Übernahme vor zwanzig Jahren hat Eleonore Kaufmann das Haus schon sechs bis sieben Mal renoviert. Ganz genau kann sie es nicht mehr sagen. Doch sie erinnert sich noch gut an das letzte Mal. Denn das war erst im Januar dieses Jahres. „Da haben die Kinder in Eigenregie alles neu gemacht“, so die Ahlbeckerin.
Sie selbst war in dieser Zeit im Krankenhaus und anschließend in Reha, so dass ihr Sohn Björn Schultz und Schwiegertochter Skadi die Sanierung nach ihren eigenen Vorstellungen vornahmen. Als sie danach zum ersten Mal die Räume sah, wusste Eleonore Kaufmann, dass sie sich auf die nächste Generation verlassen kann.
Immerhin ist Björn schon seit 2002 als Küchenchef für das Kulinarische im „Haus Frohsinn“ verantwortlich. Dass er damals nach seiner Gesellenzeit in Nordrhein-Westfalen dem „Hilferuf“ seiner Mutter gefolgt war, ist aus heutiger Sicht ein Glücksfall für das Haus. Denn das Ansehen der Küche sei nicht mehr das Beste gewesen, erzählt Björn Schultz.
Der Koch setzt auf eine gut bürgerliche Küche mit bewährten Speisen wie Zander- und Schollenfilet oder Schweinesteak au four. Damit gelingt es ihm insbesondere die Einheimischen als Stammgäste zu verwöhnen. „Wir haben hier viele Familienfeiern und liefern viele Buffets außer Haus“, verrät seine Frau Skadi und sie weiß auch eine Antwort auf die Frage, warum das Restaurant „Haus Frohsinn“ heißt: „Weil wir hier alle froh und sinnig sind“, sagt sie lachend.
Am Freitag wurde nicht nur das „Zwanzigjährige“ gefeiert sondern auch eine neue Ära im Familienbetrieb. Lief dieser bislang auf den Namen von Eleonore Kaufmann, wird sich das ab 1. Januar 2015 ändern. Dann gibt es die „Haus Frohsinn GbR“. In dieser Gesellschaft bürgerlichen Rechts sind dann Mutter und Sohn gleichberechtigt eingetragen.