FKK Strände auf Usedom

21 / 06 / 2013
Viel Platz für nackte Sonnenanbeter am Ahlbecker Grenzstrand
Viel Platz für nackte Sonnenanbeter am Ahlbecker Grenzstrand

Viel Platz für nackte Sonnenanbeter am Ahlbecker Grenzstrand

Seebad Ahlbeck (dp). Für Aufsehen sorgte vor fünf Jahren der FKK-Strand in unmittelbarer Nähe zur deutsch-polnischen Grenze. Ein konservativer Swinemünder Lokalpolitiker beklagte die Freizügigkeit am Strand in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Vom Verfall der Sitten war die Rede und die internationale Presse griff die kleine Grenzaffäre, die günstiger Weise mitten in die journalistische Saure-Gurken-Zeit fiel, begierig auf und machte gar einen FKK-Krieg daraus.

Doch bevor es zum Flächenbrand kam, wurden im Sommer 2008 die Wogen auf kommunalpolitscher Ebene geglättet. Der Heringsdorfer Tourismusdirektor Dietmar Gutsche versprach, irritierte polnische Strandspaziergänger künftig mit einem zweisprachigen Hinweisschild auf die textilfreie Zone am Strand hinzuweisen. Umgekehrt bemühte sich der Sprecher der Stadt Swinemünde, Robert Karelus, das Bild der prüden, katholischen Polen gerade zu rücken. So wolle die Stadt den FKK-Strand sogar in ihre Werbeprospekte aufnehmen.

Längst regt sich niemand mehr über die Nackedeis am Grenzstrand auf. Im Gegenteil, die deutschen Nudisten haben mittlerweile ordentlich Zuwachs aus Polen bekommen, wie Holger Ehlert, der Pächter dieses Strandabschnittes ist, beobachtet hat.

„In Polen ist ja oben ohne schon strikt verboten“, erklärt der Heringsdorfer. Deshalb kämen immer mehr polnische Badegäste über die Grenze. Der von Ehlerts Mitarbeitern betreute Strandabschnitt teilt sich in drei Bereiche auf. Direkt an der Grenze ist der Textilstrand, unmittelbar auf Höhe des Kiosks befindet sich der Hundestrand. Danach kommt der FKK-Bereich, der sich über gut 500 Meter bis zu den Strandkörben des Hotels Waldoase erstreckt. „Hier durchmischt sich alles“, berichtet Ehlert. So liegen schon die ersten Nacktbader am Textilstrand und auch am Hundestrand.

Viele der FKK-Jünger nutzen den nahen Grenzparkplatz, denn von dort führt ein Waldweg schnurgerade zum FKK-Strand. Der kann durch eine gute Infrastruktur punkten. Denn am Zugang befindet sich ein Toilettenhäuschen und an der Düne ein Kiosk. Hier werden Getränke und Snacks angeboten. Darüber hinaus stehen 30 Strandkörbe als Windschutz zur Verfügung und ein Volleyballnetz lockt vor allem auch junge Leute an. Während der Öffnungszeiten des Kiosks (10 bis 20 Uhr in den Sommerferien) können Ehlerts Mitarbeiter auch eine gewisse Bewachung des Strandes gewährleisten.

„Das hier war schon zu DDR-Zeiten ein FKK-Strand“, weiß Ehlert zu berichten. Damals wie heute sei er im Hochsommer sehr stark frequentiert. Ein Dorn im Auge sind ihm allerdings die Badegäste, die in der Düne ihr Handtuch ausbreiten. Das sei wegen der Bedeutung der Düne als Küstenschutz verboten. Deshalb hofft er, dass bald auch hier zweisprachige Schilder auf das Problem hinweisen. Zudem sei der Strand hier so breit, dass auch bei Hochbetrieb noch genug Platz für alle ist.

Weitere FKK-Strände auf Usedom:

  • Bansin: Am Ende der Promenade, direkt am Beginn der Steilküste (unbewacht)
  • Ückeritz: 3 FKK-Strände: einer Höhe Reha-Klinik und zwei am Campingplatz (unbewacht)
  • Kölpinsee: In Stubbenfelde mit Imbiss und Toiletten (bewacht)
  • Koserow: Auf Höhe Autokino mit Imbiss und Toiletten (bewacht)
  • Zinnowitz: Auf Höhe Hotel Baltic, Abgang R (bewacht)
  • Trassenheide: 2 FKK-Strände am Ortsrand in Richtung Karlshagen und Zinnowitz (beide unbewacht)
  • Karlshagen: 2 FKK-Strände: Höhe Naturschutzzentrum und Höhe Campingplatz (beide bewacht)