„Kunst muss gefühlt werden und hat gar nichts mit dem Verstand zu tun“, sagt der Maler und Grafiker Konrad Maass. Für ihn als gebürtigem Rostocker, den es vor vielen Jahren in die Kunststadt Dresden verschlagen hat, sei es etwas Wunderbares, wieder einmal im Norden an der Ostsee ausstellen zu können.
Denn das Meer hat den Künstler nie losgelassen. Es steckt in meiner DNA, sagt er. In Anlehnung daran heißt die neue Werkschau, die derzeit im Heringsdorfer Kunstpavillon zu sehen ist, denn auch „Seewärts“. Ölfarbensatte Pinselhiebe zeugen zeitlose Akte und Seelandschaften - kraftvolle Arbeiten, von denen Maass selbst sagt, er könne durch sie innerstes Erleben sichtbar machen.
Mehr als die Musik es vermag. „Sonst wäre ich Musiker geworden“, lacht er. Maass möchte nichts als die nackte Wahrheit zeigen – pur, unverkleidet, ungeschönt. Darum liebt er Akte, zeichnet und malt sie zusammen mit anderen Dresdner Künstlern seit 1980. Näher kann man als Maler der Wahrheit nicht sein, sagt er. Denn ein Akt kann nichts verbergen. Neben Akten und Landschaften sind in der Maass-Ausstellung aber auch Porträts zu sehen. Eine ganze Wand voller Porträts. Insgesamt 120 Stück.
Ein Liebhaberprojekt des Malers, eine Art Memory. Einige tauchen zweimal, manche sogar drei- oder viermal auf. Ein paar Farben genügen, um ein Gesicht entstehen zu lassen: „Das ist jedes Mal wieder ein Wunder. Es ist erstaunlich wie viele unterschiedliche Individuen es gibt. Kaum ein Gesicht gleicht dem Anderen.“
Zu sehen sind die Bilder von Konrad Maass noch bis 3. Mai immer mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr. www.kunstpavillon-ostseebad-heringsdorf.de