Restauranttester im Bansiner Fischkopp

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Pommern trifft Griechenland

Heureka: Pommern trifft Griechenland

Seebad Bansin (dp). „Die Heringswochen sind die beste Werbung für mich“, gesteht Rainer Kopp freimütig ein. Der Chef des Bansiner Fischrestaurants „Fischkopp“ macht deshalb auch gerne bei den 17. Usedomer Heringswochen mit, die noch bis zum kommenden Wochenende andauern. Der 52-Jährige hat in diesem Frühjahr auch ein Rezept eingereicht, mit dem er sich für die Trophäe „Goldener Hering“ bewirbt.

Den Pokal hat er in den vergangenen Jahren zwar noch nicht geholt, dafür schon mal einen dritten Platz. Die Urkunde aus dem Jahr 2009 hängt gut sichtbar im Lokal, denn ein bisschen stolz ist Kopp schon auf diese Platzierung. Sein Beitrag für die aktuellen Heringswochen ist eine extra Heringsseite in seiner Speisenkarte, die neben dem Silber der Ostsee natürlich auch Zander, Schnäpel, Dorsch und Lachs anbietet.

Die spezielle Heringskarte beginnt mit einem Bücklingsüppchen und Tartar vom Salzhering, hält dann Bratheringe in zwei Variationen bereit sowie Ostseeheringsfilets in Parmesan-Eihülle gebacken mit Tomatensauce und Penne. Wem das noch nicht ausgefallen genug ist, der sollte Rainer Kopps Gericht probieren, das ihm den Heringspokal einbringen soll.

Es heißt „Pommern trifft Griechenland“ und es vereint Ostseehering mit griechischem Fetakäse. Der Hering wird dazu filetiert, gebraten und mit einem Champignon-Zwiebel-Paprika-Duxel bestrichen, bevor die Filets mit Schafskäse überbacken werden. Dazu serviert der Küchenchef Pommersche Fischtüften. Dahinter verbirgt sich ein mit Lorbeer und Piment gewürzter Kartoffelbrei, unter den angeschwitzte Zwiebeln gehoben werden und der mit Sahne verfeinert wird.

Auf die Frage, wie er auf so ein ausgefallenes Rezept gekommen sei, antwortet Kopp mit einem Schmunzeln: „Ich habe von Herrn Drechsler (DEHOGA-Kreisvorsitzender, d. Red.) eine E-Mail wegen der Heringswochen bekommen und saß da: Was machste dieses Jahr?“ „Dann habe ich die ganze Nacht Heringsgerichte gekocht und wieder verworfen, wieder gekocht und verworfen. Bis ich dann `Heureka´ gerufen habe“, so der aus der Prignitz stammende Koch.

Und in der Tat: Der kräftige Hering und der dominante Fetakäse harmonieren gut miteinander. Dazu passen die milden Fischtüften und das aromatische Duxel ebenfalls sehr gut. Ein Rezept, das dem Heringspokal alle Ehren machen kann.

Rainer Kopp lebt seit 1982 auf der Insel und ist als Brandenburger ausgewiesener Maßen kein Fischkopp. Dennoch versteht er sehr viel von der Fischzubereitung, schließlich hat er in eine alteingesessene Fischerfamilie eingeheiratet. Für ihn ist der Frischegrad entscheidend. So wird im „Fischkopp“ alles „à la minute“ in der Schauküche zubereitet und auf heißen Tellern serviert. So natürlich auch der mit Feta überbackene Hering für den Heringspokal.

Am 23. März wird der Gewinner des „Goldenen Hering“ in Koserow beim Heringsfest auf dem Seebrückenvorplatz gekürt. Man darf gespannt sein.