Europapromenade auf Usedom eröffnet

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Europapromenade auf Usedom

Insel Usedom (dp). Usedom hat nun endlich seine befestigte Promenade, die grenzübergreifend die Seebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck mit der polnischen Nachbarstadt Swinemünde verbindet. Jetzt wurde das letzte Teilstück freigegeben und der Neubau mit großem Brimborium eingeweiht.

Die Sonne schien – es war Kaiserwetter, wie Bürgermeister Klaus Kottwittenborg bei der Eröffnung der Usedomer Europapromenade in gewohnter Weise betonte. Der Anlass war der großen Menschenmenge würdig, die sich am ehemaligen Grenzstreifen versammelte. Im Getümmel der gut 200 Radler und Spaziergänger standen zwei Blasorchester: Das Marineorchester der 8. polnischen Flottille auf deutschem Boden und das Landespolizeiorchester Mecklenburg-Vorpommern auf polnischer Seite.

Symbolkräftig spielten beide Kapellen die jeweilige Nationalhymne und zum symbolischen Brückenschlag die Europahymne „An die Freude“. Dazwischen lagen die üblichen Politikerreden. Es wurde viel gelobt, das Land vom Bürgermeister, der Bürgermeister vom Minister – und nicht zu vergessen, die Europäische Union. Denn von dort kommt der Löwenanteil der Förderung an den Gesamtkosten von 3,6 Mio. Euro.

Mit der offiziellen Freigabe des neuen 3,6 Kilometer langen Asphaltbandes zwischen dem Jugendferienpark der Berliner Sportjugend in Ahlbeck und dem Kurviertel der Stadt Swinemünde ist auf der Insel Usedom die längste Strandpromenade Europas mit einer Gesamtlänge von 12 Kilometern entstanden.

Clou des neuen Geh- und Radweges ist das CO²-neutrale Konzept. Die Europapromenade wird durch fünf auf dem Grenzstreifen errichtete Solarsegel, die sich mit der Sonne drehen, mit Strom für die Beleuchtung und den Betrieb der Sanitäranlagen versorgt. Auch Elektrofahrräder sollen künftig hier mit Strom aufgetankt werden können. Dafür hat das Wirtschaftsministerium im Rahmen der Klimaschutzrichtlinie rund 120.000 Euro locker gemacht. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwas mehr als 330.000 Euro.