Bansiner Maler José García y Más

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Bansiner Maler José García y Más

Bansiner Maler will mit seinen Bildern Denkanstöße geben

Seebad Bansin (dp). Seit genau zehn Jahren lebt der 1945 in Santa Cruz de la Palma geborene Maler José García y Más in Bansin. In seinem 2003 neu gebauten Haus fühlt er sich wohl, wie auch seine Frau Renate. Beide lebten zuvor vier Jahrzehnte in Berlin, wo der gebürtige Spanier seit 1980 als freischaffender Maler arbeitete.

García y Más liebt die Ruhe und die gute Luft auf Usedom. Die, so meint seine Frau, scheine ihn zu besänftigen, denn seine Arbeiten seien nicht mehr so sarkastisch sondern milder mit einem ironischen Unterton. Doch nach wie vor ist José García y Más ein „politischer“ Maler, der mittlerweile weniger die große Weltpolitik pointiert darstellt, sich dafür stärker kulturellen und gesellschaftspolitischen Themen widmet.

„Als Künstler kann man die Welt nicht verändern, das ist eine Illusion“, hat García y Más festgestellt. Doch hat er die Möglichkeit, mit seinen Werken Denkanstöße zu geben, damit „sich die Menschen mehr mit der Welt auseinandersetzen“, ist seine Überzeugung.

So hat der Maler, der seit vierzig Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, aktuell die NSA-Affäre aufgegriffen mit drei Arbeiten, die Edward Snowden, Anna Wassiljewna Chapman („Die Spionin, die aus der Kälte kam“) und die Obamas porträtieren – natürlich in der García y Más eigenen Handschrift.

Diese jüngsten Werke finden sich derzeit noch in keinem Katalog, auch wenn der neueste gerade erst gedruckt wurde. „Contemporary Realist Paintings“ ist sein Titel, also „Zeitgenössische realistische Malerei“. Darin sind neben politischen Arbeiten auch viele Porträts von Komponisten, Dirigenten und anderen berühmten Menschen enthalten, die oftmals den Porträtierten schmeicheln, wie die Darstellung von Kanzlerin Angela Merkel aus dem Jahr 2012.

Der Katalog umfasst überwiegend neuere Arbeiten, aber auch ein Gemälde aus dem Jahr 1970, in dem José García y Más das spanische Franko-Regime verließ um sich in Berlin niederzulassen. Stolz wie ein Spanier ist der Maler darauf, dass kürzlich die zwei großformatigen Ölbilder „Mozart´s Intermezzo“ (200 x 140 cm) und „Beethoven Recovers His Penny“ (200 x 130) über die Saatchi-Galery London einen Käufer fanden. Sie hängen nun über einem Steinway-Flügel im Herrenhaus Cooper Hall in der englischen Grafschaft Somerset.