Surfer kennen keine Winterpause
Insel Usedom (dp). Zwar öffnet die Windsurfschule von Jörg Abert in Ückeritz erst im Mai, doch von Winterschlaf kann bei den Surfern und Kitern auf dem Achterwasser keine Rede sein. Denn: „Der Surfer hat einen Trockenanzug für den Winter mit wasserdichten Abschlüssen und eine Sturmhaube“, erklärt der erfahrene Surflehrer, der schon seit 1990 die Surfschule auf Usedom betreibt. Unter dem Neopren tragen die Wassersportler in der kalten Jahreszeit ganz normale Kleidung.
„Das einzig Unangenehme sind die kalten Finger und Füße“, erklärt der 52-Jährige, denn ob Kiten oder Surfen, die Hände müssen beweglich bleiben. Das geht nur mit dünnem Handschuhmaterial und auf Kosten der Wärmedämmung.
Gut isoliert in Winter und Frühjahr braucht der Surfer nun nur noch ordentlich Wind. „Dann kann man das ganze Jahr surfen und kiten. Ist das Achterwasser zugefroren, geht es auch auf Eis mit Schlitten oder Snowboard“, weiß der Profi.
Auch jetzt im zeitigen Frühjahr zieht es viele einheimische Trendsportler auf das Achterwasser. Neben dem Café Knatter ist eine öffentliche Einstiegsstelle für Kiter und Surfer, die vor allem an windigen Wochenenden genutzt wird. „Dann trifft sich die Kiteszene hier“, so Jörg Abert.
Der gebürtige Berliner greift dann auch zum Board, um sich vom Lenkdrachen über das fünf Grad kalte Wasser ziehen zu lassen. „Kiten gibt es seit rund zehn Jahren und es hat das Windsurfen als Trendsportart abgelöst“, berichtet der passionierte Wassersportler.
„Der Kick kommt mit dem Gleiten bei höherer Geschwindigkeit. Beim Kiten hat man mehr Erfolgserlebnisse als beim Surfen“, nennt Abert als Grund für diese Wachablösung. Dennoch habe auch das Surfen noch seinen Stellenwert. Es sei für Anfänger leichter zu lernen und bei Müdigkeit könne sich der Surfer einfach auf das Brett setzen und sich ausruhen. „Es ist ein unkomplizierter Spaß für die ganze Familien“, so der Inhaber der Windsportschule Ückeritz.