Buch über Karniner Brücke

07 / 10 / 2012
Karniner Brücke-Buch mit vielen bisher unveröffentlichten Ansichten
Karniner Brücke-Buch mit vielen bisher unveröffentlichten Ansichten

Karniner Brücke-Buch mit vielen bisher unveröffentlichten Ansichten

Insel Usedom (dp). Der Heringsdorfer Hobbyhistoriker Hans-Ulrich Bauer hat im Hotel DAS AHLBECK sein neues Buch über die Karniner Brücke vorgestellt. Anders als viele vorherige Publikationen zum technischen Denkmal im Peenestrom, befasst sich das von Bauer im Eigenverlag herausgegebene Buch „Die Eisenbahnhubbrücke Karnin“ vor allem mit der Zeit nach der Sprengung am Ende des Zweiten Weltkrieges und den Bemühungen um den Wiederaufbau der Eisenbahnsüdanbindung der Insel über Ducherow und die Karniner Brücke.

Das macht auch der Untertitel „Berlin-Usedom/Uznam in zwei Stunden“ deutlich. Bauer hat viele Dokumente und Details bereits vor über zehn Jahren zusammengetragen, als er im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von 1999 bis 2001 im Infocenter Karnin arbeitete. Der insbesondere durch sein Buch über die Wolgaster Holzhäuser bekannt gewordene Autor, der Mitglied der Historischen Gesellschaft zu Seebad Heringsdorf und der Inselfreunde Usedom ist, will mit seinem Buch dazu beitragen, dass die Diskussion um die Streckenreaktivierung nicht abreißt.

Mit Jörgen Boße, dem Geschäftsführer der Usedomer Bäderbahn, und Kay Schatkowski von der DB-Netz AG Regionalbereich Ost (Neustrelitz), hat Bauer namhafte Unterstützer gefunden, die ihm ihre Archive öffneten und es so ermöglichten, Unterlagen und Fotografien zu verwenden, die bislang noch nicht veröffentlicht wurden.

Das 108-seitige Buch mit mehr als 200 Fotos und Grafiken befasst sich einerseits mit der technischen Seite der Eisenbahnbrücke inklusive der Wiederaufbaupläne von 1957/58, andererseits mit den Aktivitäten der Usedomer Eisenbahnfreunde und des Aktionsbündnisses „Karniner Brücke“.

Boße nutzte die Buchpräsentation dazu, die Landespolitik zu kritisieren. Unter Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sei man schon kurz vor dem Durchbruch gewesen, allerdings hätte der damalige Landesverkehrsminister Otto Ebnet diesen verhindert, sagte Boße. Dennoch ist sich der UBB-Chef sicher: „Die Strecke wird kommen. Die Frage ist: Wann?“ Bei Verkehrsprojekten müsse man einen langen Atem haben.

Geht es nach dem 1944 in Swinemünde geborene Hans-Ulrich Bauer, dann sollte Karnin nicht mehr zu lange auf sich warten lassen: „Ich würde den Wiederaufbau gerne noch miterleben. Man ist ja schließlich nicht mehr der Jüngste“.